Falsche Vorstellungen von Hypnose

Angst vor Hypnose hat nur einen Grund: Eine falsche Vorstellung davon, was Hypnose tatsächlich ist. Wenn ich jemandem erzähle, dass ich Hypnosetherapeutin bin, dann treffe ich oft auf ähnliche Reaktionen. Einerseits Faszination und Neugierde, andererseits auch sehr oft Angst. Angst vor Hypnose. Woher kommt das? Die meisten Menschen haben irgendwo schon mal eine Showhypnose gesehen. Oft wird fälschlicherweise befürchtet, in der Hypnose ausgeliefert, willenlos und manipulierbar zu sein. Obschon die Showhypnose auf die Hypnose aufmerksam macht, ist sie für den Ruf der Hypnose nicht immer förderlich. Aber sie zeigt auf, welche Kraft unser Unterbewusstsein hat. Und diese Kraft können wir eben ganz gezielt FÜR uns und unser Wohlbefinden nutzen. Zudem hat die Showhypnose ein anderes Ziel als die Hypnosetherapie. Während die Therapie den Menschen helfen möchte, ihre Probleme zu lösen und Heilung zu finden, möchte die Showhypnose Leute unterhalten.

 

Halte dir vor Augen: Wenn ein Hypnotiseur jemanden kontrollieren könnte, könnte er auch eine Therapiegarantie abgeben. Dies kann er aber nicht, weil es nicht möglich ist, jemanden in Hypnose zu kontrollieren. Man kann auch niemanden in die Hypnose zwingen. Wenn jemand nicht will, geht es nicht. Die Zusammenarbeit zwischen Klient und Therapeut ist Voraussetzung. Und man muss wirklich eine Veränderung von sich aus wollen. Viele Menschen haben die Vorstellung, dass man in Hypnose ohnmächtig ist oder schläft und der Therapeut in der Zeit alle Probleme wegzaubert. Auch diese Vorstellung ist falsch. In Hypnose ist man sehr entspannt und äusserst konzentriert. Alle Sinne arbeiten auf Hochtouren. Man hört alles, man kann sprechen und denken. Und danach kann man sich an alles erinnern. Gibt der Hypnotiseur eine Suggestion, die gegen die Ethik oder Moral des Klienten verstösst, nimmt er diese gar nicht an, sondern würde – im Gegenteil – sogar aus der Hypnose kommen.

 

Für eine erfolgreiche Showhypnose müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Teilnehmer müssen freiwillig mitmachen wollen und Vertrauen in den Hypnotiseur haben. Es darf ihnen auch nichts ausmachen, im Mittelpunkt zu stehen. Diese innere Grundhaltung ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Showhypnose. Zudem macht der Hypnotiseur ein paar Übungen, um zu sehen, wer besonders gut mitmacht und ein gutes Vorstellungsvermögen hat. Aber sogar auf der Bühne werden noch Leute wieder an den Platz geschickt. Manche Menschen sind bereit, sehr vieles zu tun, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Deshalb nehmen sie die Suggestionen des Hypnotiseurs auch an. Sie WOLLEN, dass es funktioniert. Und siehe da, es funktioniert!

 

In der Therapie hilft der Hypnosetherapeut dem Klienten in die Hypnose zu gehen, damit er sein Unterbewusstsein zu seinem Problem befragen kann. Man fördert die Bewusstwerdung über ein bestimmtes Symptom und schafft neue neuronale Verknüpfungen im Gehirn. Gefühle können so eingeordnet und neue Perspektiven geschaffen werden, damit es das Symptom nicht mehr braucht. Symptome können körperlich sein, aber auch bestimmte Verhaltensmuster sind Symptome und haben eine Ursache. Dabei soll die Hypnose zur Nebensache werden. Sie kommen nicht wegen der Hypnose, sondern wegen der Therapie.

 

Meine Klienten staunen immer wieder, wie ihr Unterbewusstsein die Dinge verknüpft hat und was sich als wahre Ursache des Problems zeigt. Eigentlich ist es nie das, was man sich im Bewusstsein "zusammenanalysiert" hat. Meistens ist das lediglich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Das Unterbewusstsein hat eben seine eigene Logik.

 

Wie fühlt sich Hypnose denn tatsächlich an? Eben gar nicht so speziell! Es fühlt sich gut an, aber du wirst feststellen, dass du das Gefühl bereits mehr oder weniger kennst. Hypnose ist ein natürlicher Zustand! Am besten probierst du es selbst aus. Wenn nicht in einer Therapie, dann vielleicht in einer Entspannungshypnose zum Reinschnuppern.